Rückenschonende Arbeitsweisen

Wann wird diese Thematik relevant?

  • Vor allem schwer körperliches Arbeiten begünstigt Rückenbeschwerden ungemein.
  • Falsches Heben und Tragen, Zwangshaltungen in ungünstigen Positionen (hockend, kniend, beugend, stehend) und Ganzkörpervibrationen zählen zu den Hauptursachen von Rückenschmerzen im Arbeitsumfeld.

Welche Maßnahmen wirken präventiv gegen Rückenschmerzen?

Richtiges Bücken & Heben

  • Beine mindestens hüftbreit und frontal zum Gegenstand stellen
  • Füße leicht nach außen zeigend mit geradem Rücken in die Hocke gehen
  • Knie zeigen dabei Richtung Fußspitze
  • Last mit beiden Händen aufnehmen, dabei den Rumpf anspannen
  • Rücken gerade lassen und Last nicht ruckartig anheben
  • Ausatmen

Richtiges Tragen

  • Lasten nah am Körper tragen
  • Lasten symmetrisch verteilen, nicht nach hinten fallen lassen (Hohlkreuz)
  • Abstellen

Verwendung von Hilfsmitteln

  • Mechanische oder automatische Tragehilfen zum Transfer schwerer Lasten, lumbale Stützgürtel, Schuheinlagen zur Förderung des aufrechten Stehens

Speziell für die Pflege

  • Fahrbare Duschstühle, Rutschbretter, Pflegebetten
  • Die zu pflegende Person sollte Bewegungen so weit wie möglich selbst ausführen (Pflegeperson als Unterstützung), auch hier können Hilfsmittel wie Aufrichthilfen und Antirutschmatten den Pflegenden entlasten.

Bewegung

  • Spazierengehen und Walking (schnelleres Laufen) mehrmals pro Woche
  • Gezieltes Trainieren des Rückens (multimodales Rückentraining, Gymnastik)

Multimodales Rückentraining

  • Kombination von dynamischem Krafttraining (Training mit Gewichten/Geräten) zur Stärkung der Rumpf- und Nackenmuskulatur, funktionsgymnastische Übungen sowie Stretching und ergonomisches Verhaltenstraining (richtiges Sitzen, Heben).
  • Hierbei ist vor allem der Umfang der Trainingseinheiten ausschlaggebend, bedeutet, umso öfter trainiert wird, desto positiver der Effekt auf die Rückenschmerzen.
  • Die physiologische Leistungssteigerung, also die Zunahme der körperlichen Kraft, Flexibilität und Mobilität, ist dabei nur gering ausschlaggebend (Müller et al., 2019).

Literatur

Autor:in

Lisa Daufratshofer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Projekt CARE REGIO (ehem.)
Stabsstelle Digitalisierung und Pflegewissenschaft 
Universitätsklinikum Augsburg

Zuletzt geprüft (12.09.25) durch:

Martina Otto

Mitarbeiterin Projektmanagement Stabsstelle Digitalisierung und Pflegewissenschaft

Universitätsklinikum Augsburg